Eigentlich war dieser Artikel für Halloween angedacht. Dieses Jahr wollte ich diese merkwürdige Veranstaltung ausnahmsweise mal nicht ignorieren und für meine Leser ein gruseliges Rezept veröffentlichen. Ein ekeliges, zermaschtes und schaurig hässlich ausschauendes Stück Essen, welches bei dem bloßen Gedanken hinein- oder abzubeißen schon Herpes verursacht. So etwas wie der Zwiebelkuchen meiner Frau zum Beispiel oder etwas noch Schlimmeres, falls das überhaupt möglich ist.
Dann fiel mir wieder ein, dass ich Halloween wirklich extrem doof finde. Mit Zucker vollgestopfte Kinder ziehen um die Häuser, um noch mehr Zucker zu bekommen. Und wenn man ihnen nichts gibt, weil man an Halloween immer panisch an den gleichschenkeligen Pythagoras »Kinder² + Zucker² = Ärger² denken muss, dann hinterlassen die als Teufel, Geist oder Heidi Klum verkleideten Zuckerzombies kleine braune Häufchen vor deiner Türe. Süßes oder Stinkendes!
Halloween ist schon toll. Muss man lieben. Wobei, es geht auch anders. Vor Jahren besuchte ich an Halloween zusammen mit meiner Frau und Freunden den Movie Park Bottrop. Die Angestellten des Parks waren wie Zombies, Geister und Irre geschminkt, hatten Messer und Kettensägen dabei und erschreckten damit die Besucher. Im Sekundentakt hörte man Mädels kreischen und sah Frauen panisch davon laufen. Das war lustig! Bis meine Frau dann irgendwann selbst die Hosen voll hatte und schreiend vor einem Irren mit Kettensäge davon lief, dabei aber schmerzhafterweise meine Hand festhielt. Aus ihrem panischen Stahlgriff gab es kein Entrinnen und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich hinterher ziehen zu lassen. Sehr zu Freude der anderen männlichen Besucher, deren Frauen noch kein Pipi in den Augen hatten.
Ja, das war schon witzig. Aber in der heutigen Zeit, wo hirnverbrannte Horror-Clowns Menschen zu Tote erschrecken und tatsächlich verletzen, bekommt das eher einen bitteren Nachgeschmack. Es gibt einfach zu viele Idioten da draußen.
Wie auch immer. Auf der Suche nach einem total ekeligen Essen für Halloween sprangen mir in einer Ausgabe der Zeitschrift Lecker total putzige Muffins entgegen. Die sahen ja aus wie kleine Eulen mit großen Guckerchen! Oh wie süß.
»Schatz! Ohhh. Guck mal hier, die Eulen. Sind die nicht süß? Die machen ich zu Halloween!«
»Die sind ja total zum fürchten. Meinst du, deine Leser halten das nervlich durch?«
»Pfft.«
Ein Mann muss machen, was ein Mann machen muss und wenn das niedliche putzige Eulen-Muffins sind, dann ist das eben so!
Und hat es sich nicht gelohnt? Sehen die nicht supertputzigniedlich aus? Man möchte sie streicheln und füttern und ihnen Namen geben.
Ihr könnt euch ja vorstellen wie mein kleiner Sohn geguckt hat, als ich ihm die liebe Jacqueline-Chantal eine Eule auf den Teller gelegt habe. Er war ziemlich genau 0,5 Millisekunden total begeistert, dann fehlte Jacqueline-Chantal der Eule bereits der Schnabel und ein Auge. Ich wollte noch fragen, welches Tier das denn wohl sei, aber da sah es auch schon aus wie ein gewisser Jemand 😉 aus TWD nach der „Behandlung“ durch Negan. Uuhhh.
Aber Recht hat der kleine Pupser. So niedlich die Eulen auch aussehen, man sollte sie möglichst schnell aufessen. Der Oreokeks wird leider sehr schnell weich und pappig und dann ist das Vergnügen eher begrenzt. Also besser keine Zeit vertrödeln.
Die Zubereitung ist zugegebenermaßen etwas aufwendig und das Zerteilen der Kekse nervt. Ich dachte, ich könnte 12 Kekse halbieren und hätte dann gleich pro Keks 2 Augen, aber das funktionierte nicht. Die Kekse zerbrachen schnell und die Creme klebte meist an einer Seite fest und liest sich nicht halbieren. Ihr braucht somit mindestens 1 Keks pro Auge, insgesamt also 24 Kekse für die Augen, falls ihr euch beim Trennen der Kekse nicht geschickter als ich anstellt. Plant aber mal großzügig weitere Kekse ein, um auf der sicheren Seite zu sein.
Dann mal viel Spaß mit dem Rezept und beim Nachbacken.
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Eulen-Muffins mit Oreokeksen & Smarties
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Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
- 24 Oreokekse, eher 36
- 36 Smarties
- 100 g Zartbitterschokolade
- 50 g Vollmilchschokolade
- 200 g Schlagsahne
- 3 Eier, Größe M
- 250 g Mehl
- 3 TL Backpulver
- 125 g feiner Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 250 ml Milch
- 75 ml Sonnenblumenöl
- Salz
Rezept Zubereitung
- Die Zartbitter- sowie Vollmilchschokolade in Stücke brechen und einen Topf mit der Sahne erhitzen. Den Topf vom Herd nehmen, die Schokoladenstückchen in der heißen Sahne auflösen und die Schokocreme in eine Rührschüssel füllen. Die Creme direkt an der Oberfläche mit Frischhaltefolie bedecken und für mindestens 3 Stunden kalt stellen.
- Den Backofen auf 175° Ober- und Unterhitze vorheizen und ein 12er Muffinblech mit Papierförmchen auslegen. Die Eier mit dem Schneebesen des Rührgeräts verquirlen und Zucker, Vanillezucker, 1 Prise Salz, Milch und Öl zufügen und sorgfältig verrühren. Mehl und Backpulver vermischen und unterrühren.
- Den Teig gleichmäßig auf die Förmchen verteilen und im Ofen ca. 20 Minuten backen, Stäbchenprobe machen. Die Muffins aus dem Ofen nehmen, 5 Minuten auskühlen lassen, dann aus der Form heben und vollständig auskühlen lassen. Von den Muffins die Spitze abschneiden und begradigen, damit sich das Topping besser verteilen lässt.
- Die Schokocreme aus dem Kühlschrank kurz mit dem Schneebesen des Rührgeräts aufschlagen und gleichmäßig auf den Muffins verteilen. Die Muffins 30 Minuten kalt stellen.
- In der Zwischenzeit für die Augen und Ohren Oreokekse vorsichtig gegeneinanderdrehen und voneinander lösen, bis man 12 halbierte Kekse mit Creme übrig hat. Weitere 12 Kekse vorsichtig mit einem Sägemesser halbieren.
- Jeweils 2 Kekse mit der Creme nach oben als Augen auf die Muffins setzen und leicht andrücken. Jedes Auge mit 1 Smartie belegen und jeweils 1 weiteres Smartie als Schnabel hochkant in die Schokocreme drücken. Für die Ohren jeweils 2 halbierte Kekse in die Schokocreme stecken. Eventuell mit einem Löffelstiel vorbohren.
Haha…. ach Malte! Dein Blick auf Halloween erinnert mich doch so ziemlich an meinen eigenen Blick auf diese Veranstaltung jedes Jahr.
Ansonsten mal wieder ein super leckeres Rezept von dir, wie immer. Und wirklich süß. Werde ich mit den Kindern zusammen backen!
Dankeschön Nora, ich freu mich über das Kompliment und hoffe sie Kids werden ordentlich Spaß haben. 🙂
Jetzt haben wir je erstmal wieder 1 Jahr Ruhe vor den Zuckerzombies!