Das Osterwochenende steht vor der Türe und auch wenn dieses Jahr alles anders sein wird als die Jahre zuvor, bleiben manche Dinge doch unverändert. Wie jedes Jahr so kurz vor Ostern, läuft bei mir der Backofen heiß und ich versuche mich an neuen süßen Köstlichkeiten.
Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen zum ersten Mal schöne Osterkränze zu backen. Die letzen Jahre haben wir Ostern immer bei Oma und Opa verbracht und ich wollte die beiden mit meinen schönen Osterkränzen überraschen. Daraus wird nun nichts, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Ich sehe das dieses Jahr einfach als Probebacken an und beschenke die beiden dafür im nächsten Jahr mit den besten Osterkränzen aller Zeiten. 🙂
Meine hübschen Osterkränze und putzigen Osterhasen mit extra niedlichen Hasenpuscheln (dazu später mehr), sind aus einem süßen Hefeteig gemacht. Ich bin ein großer Fan von Hefeteig und liebe den Geschmack wirklich sehr. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die ein bisschen Angst vor Hefeteig haben. Aber mein Verhältnis zu Hefeteig ist ungetrübt und rosig, weil wir beide uns wirklich gut verstehen und weil Hefeteig bisher immer sehr gut zu mir war.
Erst ein einziges Mal ging er nicht richtig auf, aber das lag eindeutig an mir und nicht an der Hefe. Damals habe ich den Hefeteig bei 50 Grad in den vorgeheizten Ofen geschoben und diese Wärme mochte die Hefe gar nicht. Sie mag es zwar gerne kuschelig warm, das haben wir beide gemeinsam, aber über 30 Grad sollten es dann doch nicht sein.
Ich lasse meine Hefeteige mittlerweile einfach bei Zimmertemperatur gehen und lege eine dicke Wolldecke über die Schüssel mit dem Hefeteig. Das reicht völlig aus und bringt bei mir immer gute Ergebnisse. Es kann durchaus mal sein, dass der Teig dann einige Minuten länger benötigt um sich auf zwei Drittel zu vergrößern, aber das macht ja nichts. Wenn man mit Hefe backen möchte, dann muss man grundsätzlich immer etwas Geduld mitbringen, um ein schönes Ergebnis zu bekommen.
Es spielt übrigens keine große Rolle, ob man mit frischer Hefe oder mit Trockenhefe backen möchte. Ich merke da jedenfalls sehr selten echte Unterschiede. Und da frische Hefe gerade eher knapp ist, backe ich meine Osterkränze und Osterhasen mit Trockenhefe. 7 g Trockenhefe entsprechen dabei 21 g frische Hefe, also einem halben Würfel.
Mein süßer Hefeteig besteht aus Weizenmehl vom Typ 550, aus Trockenhefe, Milch, Ei, Zucker und einer Prise Salz. Ich knete den Teig nicht von Hand, sondern lasse ihn wieder von meiner Küchenmaschine, der Bosch OptiMUM kneten. Die ist wirklich der beste Teigmacher und knetet mir sämtliche Teige perfekt und in viel kürzerer Zeit, als ich das per Hand machen könnte.
Für den Hefeteig hat die OptiMUM sogar ein eigenes Programm (SensorControl Plus), das den Teig vollautomatisch knetet. Ich wähle lediglich das Programm „Hefeteig“ aus, gebe die Zutaten in die große Rührschüssel (5,5 Liter Fassungsvermögen für max. 1,5 kg Hefeteig) und starte das Programm. Nun wird der Teig automatisch geknetet und wenn er fertig ist, schaltet sich die OptiMUM aus. So kann ich beruhigt kneten lassen und mich in der Zwischenzeit schon mal um andere Dinge kümmern.
Neben Hefeteig, kann ich auch geschlagene Sahne und steifes Eiweiß mit dem SensorControl Plus Programm zubereiten lassen. I like!
Nachdem mein Hefeteig fertig geknetet wurde, muss er eine gute Stunde ruhen. Sein Volumen sollte sich in dieser Zeit um gut zwei Drittel ausdehnen, dann ist er perfekt. Jeder Hefeteig verhält sich anders und es schadet nichts, zwischendurch mal in die Schüssel zu schauen. Mal ist er früher fertig, mal dauert es ein wenig länger.
Nach der Ruhe- bzw. Gehzeit wird der Teig dann portioniert. Für meine Osterkränze steche ich 40 g schwere Teigstücke ab und forme sie zunächst einmal zu gleich langen und dicken Strängen. Aus jeweils drei Strängen wird dann der Kranz geflochten.
Du liest vielleicht schon ein wenig länger bei mir mit und dann weißt du auch, dass ich handwerklich nicht das größte Talent aller Zeiten bin. Und das ist noch sehr, sehr nett ausgedrückt. Für mich ist das Flechten der Kränze daher wirklich eine große Herausforderung und diesbezüglich zeigen sich wieder einmal die großen Versäumnisse aus meiner Kindheit. Ich bin mit drei Schwestern aufgewachsen und immer wenn es darum ging, deren Haare zu flechten, fand ich es viel lustiger, sie zu verknoten. Jetzt ist es raus!
Jungs halt. Was gab das damals Tränen! Meine armen Schwestern. Stubenarrest gab es damals auch. Ziemlich oft sogar. Auch wegen anderer Vergehen, die ich hier besser mal nicht thematisiere. Aber zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass es nicht leicht ist, als jüngstes Kind mit drei Schwestern aufzuwachsen. Ich bekomme zum Beispiel heute noch Angst, wenn ich einen Arztkoffer sehe! Auch Plastikmesser machen Aua, wenn man nur feste genug reibt! 😀
Auf jeden Fall gehört das Flechten jetzt nicht unbedingt zu meinen Stärken, aber wenn man schöne Osterkränze backen möchte, dann geht das nicht ohne. Eigentlich wollte ich diese Arbeit auf meine Frau abwälzen, aber die hat sich schlicht geweigert. Ich glaube, sie wollte einfach nur zuschauen, genießen und mal wieder ein bisschen Lachen.
Nach meinem zweiten kläglich gescheiterten Versuch, hat sie sich aber Gott sei Dank erbarmt und mir gezeigt, wie man einen schönen Kranz mit drei Strängen flicht. Und dann ging es auch ganz gut. So schwer ist das überraschenderweise gar nicht. Aber wem erzähle ich das! Die meisten meiner Leser sind ja Frauen und die kann man auch in der Nacht wecken und sie flechten im Halbschlaf die allerschönsten Zöpfe. ♥
Meine Osterkränze sind aber auch ganz schön geworden und für das erste Mal Flechten mit drei Strängen war ich wirklich zufrieden. 🙂
Die geflochtenen Osterkränze kommen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und dürfen noch einmal 15 Minuten gehen, bevor sie dann im Backofen bei 180° Grad Ober-/Unterhitze gute 20-25 Minuten gebacken werden. Vor dem Backen werden sie noch rundum und sorgfältig mit verquirlten Eiern bestrichen, damit sie beim Backen eine schöne glänzende Farbe bekommen.
Sehen sie nicht hübsch aus?
Für meinen Sohn habe ich mir noch etwas Besonderes einfallen lassen und aus dem gleichen Hefeteig der Osterkränze kleine süße Hasen geformt. Die sind sooo niedlich mit ihrem kleinen Puschel voller Hagelzucker und den süßen Knicköhrchen.
Das Falten war hier kein Problem. Zunächst formt man aus dem Strang ein „U“ und legt den Strang dann zweimal über Kreuz übereinander. Der Puschel ist eine kleine runde Hefekugel.
Mein Sohn fand die Häschen sehr niedlich und hat sie gleich mal „Hasi“ getauft und ihnen ein Küsschen gegeben. ♥
Er hat sogar ganz kurz und ernsthaft überlegt, die süßen Häschen nicht zu essen, weil sie so hübsch und niedlich waren. Dann hat der Duft des süßen Hefeteigs gewonnen und er hat den putzigen Tierchen die Öhrchen abgebissen. 😀
Ich freue mich auf Ostern. Auch wenn wir dieses Jahr ohne Oma und Opa auskommen müssen, was uns alle natürlich traurig macht. Aber seien wir dankbar dafür, dass wir gesund sind und hoffen wir, dass es so bleibt. Ein „Jahr“ zu verlieren ist ein Klacks im Vergleich dazu, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Bleiben wir also Zuhause, laden Oma und Opa per WhatsApp und Skype ein und schmieden Pläne für eine schöne gemeinsame Zeit, die ganz sicher wiederkommen wird. 🙂
Nun wünsche ich dir ganz viel Freude beim Nachbacken. Habe schöne und besinnliche Ostertage und bleibe gesund.
Osterkränze und Osterhasen aus Hefeteig
Jetzt bewerten!
Verwendetes Zubehör
Rezept Zutaten
- 500 g Mehl, Typ 550
- 7 g Trockenhefe
- 80 g Zucker
- 1 Ei, Größe M
- 80 g Butter, weich
- 220 ml Milch, handwarm
- 5 g Salz
- 2 EL Hagelzucker
- 1 Ei, für die Glasur
- 1 EL Milch
Rezept Zubereitung
- Bei der OptiMUM im SensorControl Plus Programm Hefeteig auswählen und das Mehl, die Trockenhefe, den Zucker, das Salz, die Milch, die Butter sowie das Ei in die Rührschüssel geben und SensorControl Plus Programm starten.
- Alternativ alle Zutaten wie angegeben in die Rührschüssel deiner Küchenmaschine geben und zu einem glatten Teig kneten.
- Den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich sein Volumen um zwei Drittel vergrößert hat..
- Den Teig in 40 g Portionen teilen und die Portionen zu gleich langen und dicken Strängen formen. Jeweils 3 Stränge Teig für einen Osterkranz verwenden.
- Nun die 3 Stränge flechten, bis sich ein schöner Zopf gebildet hat. Den Zopf an den Enden andrücken und zu einem runden Kranz legen.
- Für die Osterhasen aus einer Teigportion (40 g) einen Strang formen und den Strang zu einem U legen. Den rechten Strang zweimal kreuzweise über den linken legen und die Hasenohren leicht abknicken (siehe Fotos im Beitrag). Für den Puschel ein kleines Teigstück abstechen und zu einem kleinen Ball formen und aufsetzen.
- Den Backofen auf 180° Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Osterkränze und Osterhasen auf das Backblech legen und 15 Minuten gehen lassen.
- Das Ei mit der Milch verquirlen und die Osterkränze und Osterhasen rundum damit einpinseln. Mit Hagelzucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen 20-25 Minuten backen.
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Bosch entstanden. Auf den Inhalt dieses Beitrages wurde keinerlei Einfluss genommen und alle getroffenen Aussagen spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Ich bedanke mich bei meinem Sponsor für die Unterstützung von MaltesKitchen.de
Hallo Malte
Mit Deinem Rezept wird der Hefeteig perfekt, fluffig, schmeckt fast wie früher die Martinsbrezel hier im Rheinland. Ich backe jetzt nach dem Rezept blechweise süße Brötchen mit echtem ital. Hagelzucker, ganz herrlich.
Alles Gute in diesen verrückten Zeiten
Anneliese
Hallo Anneliese,
das ist wirklich sehr schön, dass dir der Teig so gut gelingt und das es dir schmeckt. 🙂 Dein Kommentar hat mich jetzt dazu gebracht, heute Abend auch ein paar süße Brötchen zu backen. Die schmecken ja ganzjährig und auch ohne Osterhase. 🙂
Liebe Grüße, Malte
lieber Malte,
auch dieses Rezept ist wieder super und die Kränze sind wirklich niedlich, auch die Häschen.
Mein Verhältnis zu Hefeteig ist eher gestört. Ich habe einmal dein Schokobrot (mit dem Aurora-Vollkornmehl) nachgebacken. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Vielleicht kennst du auch gerührten Hefeteig. Ich habe vor kurzem einen kleinen Napfkuchen bei meinem Bäcker gekauft. Der war so lecker und auf Nachfrage sagte mir die Verkäuferin, dass es ein gerührter Hefeteig ist. Vielleicht kannst du dazu auch mal was machen. Vielen Dank schon mal und ich wünsche dir und deiner Familie ein gesegnetes Osterfest, wenn auch in diesem Jahr alles anders ist.
Hallo Anne,
gerührten Hefeteig kenne ich noch nicht, aber ich werde mich mal schlau machen und gucken, was das wieder leckeres ist. Es klingt auf jeden Fall sehr gut. 🙂